Morgens nach einem erholsamen Schlaf ausgeruht und tatkräftig aufzuwachen- das bleibt für 20-30 % der Bundesbürger nur ein Wunschtraum. Denn Schlafstörungen gehören mittlerweile zu den häufigsten Gesundheitsstörungen in Deutschland. Die Ursachen sind vielfältig und können nicht immer geklärt werden. Auffallend ist allerdings der enge Zusammenhang zwischen Insomnie und Depressionen. Für solche Patienten empfiehlt sich eine antidepressive Therapie. Sie sollte aber -ebenso wie jede Behandlung mit Schlafmitteln - durch nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen ergänzt werden.
Die Frage, warum der Mensch eigentlich schläft und welche Funktion der Schlaf hat, beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden. Bis heute ist die Wissenschaft eine exakte Antwort schuldig geblieben. Die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen lassen vermuten, dass der Schlaf entscheidenden Einfluss auf die Regulation des Stoffwechsels, des Temperaturhaushaltes und der Immunfunktion hat. Aber auch das Gehirn scheint Schlaf dringend zu benötigen. Schlafentzugsstudien beim Menschen haben gezeigt, dass bereits nach drei bis vier Tagen Wahrnehmungsstörungen, kognitive Leistungseinbußen und Sinnestäuschungen auftreten. Der Versuch, solche Experimente über längere Zeit durchzuführen, ist bisher immer gescheitert, da die Probanten nach 4 bis 5 schlaflosen Tagen bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort einschliefen.Warum wir unseren Schlaf brauchen, wissen wir nicht, aber dass wir ihn brauchen, steht fest.
Die meisten Antidepressiver greifen regulierend in den gestörten Neurotransmitter- Stoffwechsel ein und verbessern auf diese Weise die depressive Symptomatik sowie die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Für die Patienten hat das eine zweifach positive Wirkung: Die unausweichliche Spirale von grübeln, schlecht einschlafen, wieder aufwachen und weiter grübeln wird unterbrochen. Das Grübeln wird aufgrund der antidepressiven Effekten besser; andererseits wachen die Patienten nachts nicht mehr so oft auf, so dass sie weniger Zeit zum grübeln haben. Wie bei jeder Langzeittherapie spielt auch bei der Behandlung der depressionsabhängigen Schlafstörungen die Verträglichkeit der verordneten Medikamente eine entscheidende Rolle.
- keine zu langen Bettzeiten (nicht über 6-8 Stunden)
- Nur zu Bett gehen, wenn man müde ist
- Morgens regelmäßig aufstehen, unabhängig von der Dauer und der Qualität des Nachtschlafs
Tagsüber nicht Schlafen oder hinlegen, vor allem nicht am Abend (z.B. keine Nickerchen vor dem Fernseher)
Das Leben soll nicht auf den gestörten Schlaf ausgerichtet sein, d. h. angenehm erlebte Unternehmungen wie Konzertbesuche, Freunde treffen, Ausgehen nicht einstellen!
Regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten sind wichtig zur Stabilisierung des Schlaf- Wach-Rhythmus.
Prinzipiell nur zu Bett gehen, wenn man richtig müde ist, nicht, weil es Zeit dazu ist.
Wenn man nicht einschlafen kann, ist es besser, wieder aufzustehen, als zu versuchen ruhig im Bett zu liegen oder sich unruhig hin- und herzuwälzen. Erst wenn man wieder Müdigkeit verspürt, sollte man sich wieder hinlegen.
Nicht vor dem Fernseher einschlafen, da dies das Schlafbedürfnis, wenn man sich ins Bett legt, völlig abbauen kann.
Das Bett ist nur zum Schlafen da, d. h. nicht im Bett lesen, Radio hören oder fernsehen.
Wichtig ist, dass man sich angenehme Schlafbedingungen schafft: nicht zu warm, nicht zu kalt, keine ausgelegene Matratze, störende Geräusche nach Möglichkeit minimieren.
Eine volle Harnblase stellt den stärksten nächtlichen Weckreiz dar. Deslhalb Flüssigkeitszufuhr am Abend einschränken.
Nie hungrig oder mit übervollem Magen ins Bett gehen, dies behindert das Einschlafen.
Anregende Getränke wie Cola, Kaffee und Tee am Abend halten wach.
Alkohol ist zwar das älteste Schlafmittel der Welt, man schläft zwar rascher ein, wacht dafür häufiger auf und schläft auch nicht so tief. Daher auf Alkohol verzichten!
Eine entspannende Gestaltung des Abends lässt besser abschalten und besser einschlafen.
Leichte gymnastische oder Entspannungsübungen am Abend tragen zu einem besseren Einschlafen bei.
Ein warmes Entspannungsbad, kalt-warme Wechselduschen oder warme Fußbäder erleichtern den Umschaltprozeß in den Schlaf.