Arterienverschlüsse der Gliedmassen und der großen supraaortischen Äste lassen sich ohne operative Hilfsmittel beurteilen.
Diagnose:
1. Anamnese: akuter oder langsamer Beginn, wurde bereits ein Herzinfarkt durchgemacht, Art und Ort der Beschwerden.
2. Inspektion: Hautblässe, -röte, Ulcera (Geschwür), Nekrose (abgestorbenes Gewebe)
3. Pulsstatus: Palpitation, Pulskontrolle aller erreichbaren Arterien
4. Funktionsprüfung: Gehtest, Faustschlussübung
Das erste Symptom einer Durchblutungsstörung (DBS) ist oft eine Belastungsinsuffizienz (Versagen durch Belastung). In aller Regel sind folgende Zeichen Ursache einer fortgeschrittenen Verkalkung:
Kältegefühl, parästhetische Missempfindungen (Kribbeln, Einschlafen von Körperteilen), Hyperkeratose der Fußsohlen (vermehrte Hornhautabstoßung), Haarausfall, Blässe bei Hochlagerung, zyanotische Rötung bei Tieflagerung.
Typisch für eine arterielle DBS (Durchblutungsstörung) ist das Abklingen des Ruheschmerzes bei Tieflagerung des Körperteils. Besteht ein Belastungsschmerz, so klingt dieser in Ruhe wieder sehr schnell ab. Auch sind DBS zu vermuten bei Patienten, deren Haut ihre natürliche Färbung verloren hat, bei denen die Haut papierdünn ist, und bei denen sich eine einseitige Behaarung am Unterschenkel findet
Bei der Differenzialdiagnose sind folgende Faktoren / Erkrankungen abzugrenzen:
DBS der Arme: neurovaskuläre Schultergürtelkompressionssyndrom, Vasculitiden (Gefäßerkrankung), Kollagenosen (Bindegewebekrankheiten)
DBS der Beine: Erkrankungen der Wirbelsäule, entzündliche und degenerative Erkrankungen des Stützapparates sowie neurologische Erkrankungen
Exogen: Rauchen, Kälte, Nässe, Infektionskrankheiten. Endogen: Lebensalter, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie (Fettanstieg im Blut), Bluthochdruck
Ursache:
Risikofaktoren sind:
Blutdruckerhöhung
Zigarettenrauchinhalation
Hyperlipidämie (Blutfetterhöhung)
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Hyperurikämie (Gicht)
Übergewicht (indirekt)
Bei Rauchern kommt es zu peripheren Verschlüssen, bei Bluthochdruck sind die zerebralen Gefäße betroffen. Ein Diabetes vervierfacht das Risiko an einem Extremitätenverschluß zu erkranken.
Folgende Einteilungen werden unterschieden:
1. Unterarm-, Unterschenkeltyp,
2. Oberschenkeltyp
3. Beckentyp
4. Schultertyp
In etwa der Hälfte der Krankheitsfälle mit Durchblutungsstörungen liegt eine arterielle Verschlusskrankheit des Obrerschenkeltyps vor.
- 30 % Oberschenkel
- Peripherer Typ ca. 20 %
Das Vorkommen von arteriellen Krankheiten beim Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren steigt sehr stark an.
Zum Beispiel begünstigt starkes Rauchen periphere Verschlüsse, während sich erhöhter Blutdruck als Risikofaktor an den Zentralarterien (Hirngefäße) stärker ausprägt. Bei der Zuckerkrankheit vervierfacht sich das Risiko an einem Extremitätenverschluß zu erkranken.
Stadieneinteilung:
Stadium I: Beschwerdefreiheit oder uncharakteristische Missempfindung
StadiumII: Belastungsschmerz, sog. Claudicatio intermittens (Schaufenster- Krankheit)
Stadium III: Ruheschmerz
Stadium IV: Gewebsuntergang (Nekrose, Gangrän)
Allgemeine Maßnahmen:
1- Nikotinentwöhnung, Blutdruckbehandlung, Diabetes-Einstellung, Cholesterin- und Gichtbehandlung, Gehtraining
2- Therapie: Ausschaltung der Risikofaktoren, systematisches Gehtraining, medikamentöse Therapie, chirurgische Kunststoffarterien, Bypass-opertion
3- In den späteren Phasen Infusionen mit Gefäßerweiterungsmittel, ggf. Gabe von Blutverdünnungsmittel.
4- Homöopathie: Mittel, die dazu führen, die Stoffwechselstörung zu behandeln.
5- Sauerstofftherapie: zur Verbesserung und Versorgung der Durchblutung in den Arealen mit Sauerstoffmangel.
6- Akupunktur: zur Behandlung der Schmerzen.